Gabelstaplerfahrschule
– Flurförderzeuge: Beschaffenheit • Ausbildung • Einsatz
Vorwort zur 10. Auflage
Auch für die 10. Auflage wurde das Werk einer vollständigen Durchsicht und Überprüfung unterzogen. Neue Vorschriften, wie die BetrSichV oder TRBS wurden eingearbeitet, die vollständige Umbenennung des DGUV-Regelwerkes vorgenommen.
Auch inhaltlich wurden Passagen neu gefasst und zahlreiche Bilder aktualisiert. Insbesondere das 2. Kapitel „Physikalische Grundlagen“ wurde einer umfassenden Überarbeitung unterzogen, versehen mit zahlreichen neu eingefügten Definitionen, die dem Verständnis für diese schwierige Thematik dienen sollen. Verlag und Verfasser hoffen so, allen Unternehmern, Ausbildern, Unterweisern und Einsatzleitern in bewährter Form ein hochwertiges Lehrbuch zur Verfügung stellen zu können. Wie auch bei der Bearbeitung der Vorauflagen möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Frau bedanken, die bei der Umsetzung des Werkes wesentlich mitgewirkt hat. Als stolzer Vater möchte ich mich auch bei unserem Sohn Timo für die wertvolle Zuarbeit i. S. Überarbeitung der physikalischen Grundlagen und Erstellung mehrerer Graphiken bedanken. Gleiches gilt für die bewährte und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Resch-Verlag.
– Bernd Zimmermann –
Vorwort
Seit Jahren sind die Unfallzahlen, an denen Flurförderzeuge und insbesondere Gabelstapler beteiligt sind – auch tödliche Unfälle – sehr hoch. Nicht vergessen werden dürfen dabei auch die Sachschäden, die die Unternehmer zu erleiden haben und die Versicherungen bezahlen müssen. Bei den Unfallursachen handelt es sich meistens um Einsatz- und Bedienungsfehler. Die Gefahren im Umgang mit diesen Maschinen werden aber nicht nur von den Fahrern unterschätzt. Selbst die Einsatzleitung, die Aufsichtspersonen und natürlich die im Umfeld arbeitenden Menschen wissen zu wenig über das Gefahrenpotenzial Bescheid.
Hersteller, Aufsichtsbehörden, Berufsgenossenschaften, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Sicherheitsbeauftragte haben dies erkannt. Das Restrisiko wird, soweit es geht, vermindert, die Flurförderzeuge stetig verbessert und weiterentwickelt und die Ausbildungsvorgaben der Fahrer an die Sicherheitsbedürfnisse angepasst.
Bei der Erarbeitung der Arbeits- und Gesundheitsschutzvorgaben für die Aus- und Fortbildung des Fahr- und Steuerpersonals und den Einsatz von Flurförderzeugen steht die „Gabelstaplerfahrschule“ seit Jahrzehnten erfolgreich Pate. Sie ist wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Lehrprogrammes und wird durch digitale Medien, Lehrsysteme, Broschüren, Test- und Protokollbogen u. v. m. ergänzt. Mit diesem Handbuch, das nunmehr in der 10. Auflage erscheint und seit 1973 auch die Regeln der Technik maßgeblich mitgeprägt hat, wird den Verantwortlichen eine Grundlage an die Hand gegeben werden, mit der sie alle anstehenden Fragen verlässlich beantworten können. Aus diesem Grund wurde das Werk überarbeitet und erweitert. Die Vorschriften und Gesetzestexte berücksichtigten die langjährigen Erfahrungen und Erkenntnisse, die durch Technische Aufsichtsbeamte / Aufsichtspersonen und Sicherheitsingenieure in den verschiedenen Institutionen und Unternehmen gesammelt wurden. In diesem Handbuch sollen diese Erkenntnisse von der praktischen Seite her erläutert und begründet werden. Es geht hier nicht darum, Vorschriften genüge zu leisten, sondern ein Verständnis dafür zu wecken, warum der Umgang und der Einsatz dieser Maschinen so und nicht anders zu erfolgen hat. Nur wer das selbst versteht, kann Fahrer gewissenhaft ausbilden, unterweisen und beaufsichtigen, und nur dann kann auch richtig entschieden werden, welche Flurförderzeuge wann und wie eingesetzt werden können.
Für die Schulung der Fahrer selbst ist ein umfangreiches Lehrprogramm von Bauartenbroschüren entwickelt worden. Es ist auch für den Fahrer wichtig, eine kurzgefasste und reich bebilderte Übersicht in Händen zu haben. Er soll in die Lage versetzt werden, das ihm in der Schulung vermittelte Wissen wiederholen und vertiefen zu können. Entsprechend ist das gesamte Informationssystem, das wir entwickelt haben wie folgt aufgebaut:
1. Der Betriebsleiter:
Er erhält durch dieses Handbuch nicht nur Hinweise über mögliche Gefahrenquellen, sondern auch, wie der Betrieb und der Betriebsablauf zu gestalten sind, wenn Flurförderzeuge eingesetzt werden. Hier spielen die Gestaltung der Wege, die Abstellmöglichkeit der Fahrzeuge, die Absicherungen an Regalen, die Beleuchtung usw. eine Rolle. Wer den Einsatz der Fahrzeuge bestimmt, muss prüfen, ob das Umfeld auch stimmt. Derjenige steht in der Verantwortung und muss deshalb wissen, auf welcher Grundlage er Entscheidungen fällt.
2. Der Betriebs- und Anlagenplaner:
Er muss bei seinen Planungen konkret die Arbeitsweisen der Flurförderzeuge kennen und sich der potenziellen Gefahren bewusst sein.
3. Der Einsatzleiter:
Er muss wissen, welche Personen und welche Geräte er für welche Aufgaben einsetzen kann. Fundierte Kenntnisse über diese unfallträchtigen Maschinen sind deshalb unabdingbare Voraussetzung.
4. Der Ausbilder:
Wie bereits erwähnt, kann er nur dann gut ausbilden, wenn er Vorschriften und Maßnahmen begründen kann. Es reicht nicht aus, wenn sich sein Wissen nur auf das bezieht, was er den Fahrern in der Ausbildung anhand von Schulungsunterlagen vermittelt oder auf das, was in den Lernbroschüren für die Fahrer steht.
5. Fachkraft für Arbeitssicherheit:
Sie findet in dem vorliegenden Handbuch eine Fülle von Anregungen für den sicheren Betriebsablauf, der gerade durch den Einsatz von Flurförderzeugen besonders gefährdet sein kann.
6. Sachverständiger / Sachkundiger / befähigte Person und Betriebsrat:
Sie werden immer wieder mit Fragen konfrontiert, die eine genaue Kenntnis der Zusammenhänge erforderlich machen. Durch dieses Handbuch können sie sich schnell in spezielle Fragen einarbeiten und damit über ein verlässliches Wissen verfügen, das dem Stand der Technik entspricht und die gültigen Gesetze berücksichtigt.